Zurück zu den Rhythmen: Natur, Zyklen und die Verbindung zu sich selbst
Den Kontakt zur eigenen Natur wiederfinden
Unsere Welt ist schnell, laut und voller Ablenkungen. Viele Menschen spüren kaum noch, was ihr Körper wirklich braucht: Ruhe, Erdung, natürliche Rhythmen. Stattdessen überhören wir die Signale unseres Körpers – ausgelöst durch künstliches Licht, ständige Reizüberflutung oder den Druck, immer funktionieren zu müssen.
Doch in uns wirken nicht nur die Anforderungen des Alltags, sondern auch unsere eigene Geschichte: familiäre Prägungen, kulturelle Muster, frühe Erfahrungen. Sie formen, wie wir uns selbst erleben und die Welt wahrnehmen.
✨ Einladung zum Ausprobieren: Nimm dir einen Moment Zeit und halte inne. Spüre deine Atmung, ohne sie verändern zu wollen. Achte auf den Kontakt deiner Füße mit dem Boden. Vielleicht magst du einzelne Muskelgruppen sanft anspannen und wieder lösen oder dich leicht recken und strecken. Lege deine Hand auf dein Brustbein, spüre die Wärme, vielleicht klopfe oder streichle sanft, um dich mit deinem Herzzentrum zu verbinden.
Es geht nicht darum, etwas richtig zu machen. Wichtig ist eine wohlwollende, offene Haltung dir selbst gegenüber. Du kannst auch mit der Wahrnehmung pendeln: nach innen spüren – und nach außen öffnen, auf Geräusche, Licht, Natur. Oft geschieht Veränderung von selbst, wenn wir einfach nur wahrnehmen. Nimm mal bewusst wahr, wo du gerade bist. Bewege langsam dein Kopf in verschiedene Richtungen, um Details wahrzunehmen. Spüre danach einen Moment nach, wie du dich jetzt wahrnimmst. Was hat sich vielleicht verändert?

Warum Selbstwahrnehmung so schwerfallen kann
Viele Menschen empfinden es als herausfordernd, überhaupt innezuhalten, sich selbst zu spüren und wahrzunehmen, was gerade so in ihnen ist. Oft nehmen wir unsere eigenen Grenzen kaum wahr, gehen über unsere Kraft oder lassen andere über unsere Grenzen hinweggehen. Manchmal überschreiten wir auch unbewusst die Grenzen anderer Menschen. Eine Ursache hierfür kann sein, dass wir nicht so gut „verkörpert“ sind.
In unserer „zivilisierten“, „rationalen“ und „leistungsorientierten“ Welt spielt das Spüren keine so große Rolle mehr. In sich hineinzuhorchen, sich wieder zu verbinden mit seinem Körper, der Erde und dem Kosmos, wo natürlichen Zyklen und Rhythmen eine wesentliche Rolle spielen: dafür ist oft kaum Raum gegeben. Die Uhr tickt und Vieles ist noch zu leisten, bevor ich „sein“ darf.
Eine Ursache hierfür ist, dass unser Körper alle Erfahrungen speichert – von Anfang an. Schon sehr frühe Situationen prägen unser Nervensystem. In unserer westlichen Welt kommt es häufig zu Überforderungen: Babys, die allein schlafen sollen oder schreien gelassen werden, erleben hohen Stress. Studien zeigen, dass viele Eltern noch immer glauben, Kinder durch Trost zu „verwöhnen“. Heute weiß man, dass solche Erfahrungen Spuren hinterlassen – in Form von Stressreaktionen, Regulationsproblemen oder erhöhten Cortisolwerten. Oft ist dies von außen nicht sichtbar, doch im Körper setzt es sich fest.
Wichtig ist: Nicht das Ereignis selbst macht ein Trauma aus, sondern die fehlende Begleitung und die fehlende Co-Regulation danach. Wenn tröstende Begegnung, Austausch und Mitgefühl fehlen, bleibt das Nervensystem übererregt – und genau das erschwert die Selbstwahrnehmung.
So entstehen Muster, die sich wiederholen. Menschen, die ihr Trauma nicht integrieren konnten, erleben oft dieselben Dynamiken erneut – ein Grund, warum unsere Welt so hoch stressig und unverbunden wirkt. Wir erschaffen unsere eigene Realität, gemäß unserer Prägungen und inneren Wahrheiten.
Zyklen statt Linearität – eine neue Sichtweise
Viele östliche Philosophien beschreiben Zeit als Zyklus oder Spirale. Alles wiederholt sich – aber nie identisch. Diese Sichtweise schenkt Sanftheit: Pausen oder Rückschritte sind kein Versagen, sondern Teil des Prozesses. Dinge kommen erneut auf uns zu, nicht immer muss alles aufs erste Mal „erledigt“ sein, auch Chancen kehren wieder.
Das westliche lineare Denken (Anfang – Mitte – Ende) erzeugt oft Druck: Wenn etwas vorbei ist, scheint es verloren. Die zyklische Betrachtung erlaubt uns dagegen, gnädiger mit uns selbst zu sein – und Veränderungen als natürliche Bewegung des Lebens zu begreifen.
✨ Einladung: Beobachte einen Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang. Spüre, wie er sich wiederholt – und doch nie derselbe ist. Genau darin liegt der Hinweis, dass auch unser Leben Rhythmen folgt.

Natur erleben – der Körper als Spiegel
Die Natur wirkt unmittelbar auf unser Nervensystem. Wenn wir mit offenen Sinnen in den Wald gehen, am Wasser sitzen oder eine Pflanze berühren, beruhigen sich Herzschlag und Atmung. Stresshormone sinken, wir fühlen uns präsenter.
✨ Einladung: Suche dir eine Pflanze in deiner Nähe. Betrachte sie aufmerksam, berühre ihre Rinde oder Blätter, rieche ihren Duft, höre die Geräusche um sie herum. Achte darauf, was dein Körper dabei wahrnimmt. Und erlaube dir, die Natur, sowie deinen Körper als dir wohlgesonnen zu sehen und zu erleben (das heißt nicht, dass du das gleich fühlen und spüren kannst).
Solche Erlebnisse sind mehr als Entspannung: Sie helfen, die Verbindung zu uns selbst zu stärken. Wer den Körper spürt, bemerkt auch Anspannung, Herzklopfen oder Unruhe – und kann lernen, bewusst damit umzugehen.
Heilung als Prozess – Schritt für Schritt
Ganzwerdung ist kein einmaliges Ziel, sondern ein Weg in Zyklen. Es braucht Zeit, Geduld und Räume, in denen wir uns sicher fühlen. Heilung geschieht dort, wo wir in Kontakt treten – mit uns selbst, mit anderen, mit der Natur.

Wichtig ist, dass wir uns nicht nur nach innen wenden, sondern auch heilende Felder im Außen suchen: Orte und Menschen bzw. Gemeinschaften, die uns nähren, Mut geben, Verständnis oder Halt schenken. Diese Resonanz ist entscheidend, um neue Erfahrungen machen zu können. Manchmal gelingt dies durch Natur und Freundschaften, manchmal braucht es die Begleitung von Menschen, deren Nervensystem bereits regulierter ist und an das wir uns phasenweise andocken können. Es liegt in unserer Natur, dass wir (u. a. unser Körper, unser Nervensystem) in Verbindung gehen und uns aufeinander einschwingen. Deshalb achte mal im Alltag darauf, mit wem oder was du in Verbindung trittst.
Die Kraft der Gruppe
In allen Kulturen haben Menschen Gemeinschaft gesucht und waren ein Teil einer Gemeinschaft: im Kreis am Feuer, im Erzählen, im Teilen von Erfahrungen. Diese Gruppen waren Räume von Heilung und Lernen.



Auch heute noch erleben wir, dass Begegnung im Kreis eine besondere Tiefe eröffnet. Wir spiegeln uns in anderen, hören neue Perspektiven, spüren Resonanz. Dinge, die wir allein nicht erkennen könnten, treten ins Bewusstsein.
Gerade in unserer schnelllebigen Zeit wollen wir mit unseren Seminaren und Kursen einen Raum bieten, in dem sich Gruppen von Menschen finden können und wo es nicht um Leistung und Vergleichen geht. Wir bieten einen Raum für Heilung, für Miteinander, Austausch und Lernen. Jeder darf mit seiner Geschichte willkommen sein, ohne bewertet zu werden. Schmerz, Angst oder Verletzungen können sanft auftauchen – gehalten von Mitgefühl, Offenheit und Menschlichkeit.
Unser Anliegen in Kursen und Seminaren
Genau dies machen wir in unseren Kursen und in der Ausbildung in Ethnobotanik & ganzheitlicher Heilpflanzenkunde erfahrbar. Wir schaffen Räume, in denen du:
• fachliches Wissen über Pflanzen, Natur und Menschlichkeit erwirbst,
• gleichzeitig deine eigene Selbstwahrnehmung und innere Verbundenheit stärkst,
• in Kontakt kommst mit Gleichgesinnten, die denselben Weg suchen,
• und in einem wertfreien, offenen Raum willkommen bist.
Unsere Seminare verbinden die Heilkraft der Natur und das Netzwerk der Ethnobotanik mit moderner Psychologie, Körperarbeit und einem tiefen Verständnis von Bindung und Gemeinschaft. So entsteht ein Erfahrungsfeld, das gleichermaßen Wissen vermittelt und Heilung ermöglicht.
✨ Einladung: Wenn du spürst, dass dich dieser Weg ruft – die Verbindung zu dir selbst, zur Natur und zu anderen Menschen – dann laden wir dich herzlich ein, Teil unserer Seminare oder unserer Ausbildung zu werden. Hier findest du den Raum, in dem du willkommen bist, gehalten wirst und wachsen kannst.
Herzliche Grüße,
Patrick Moritz